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Ein paar Gedanken zu 'Crank: High Voltage'

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Da der Film ja derzeit in aller Munde ist, will ich mich nun auch dazu aufraffen noch ein paar Gedanken zum Sequel zu Crank nieder zu schreiben. Als erstes bin ich überrascht und auch froh, dass an der Optik im Vergleich zum ersten Trailer doch noch einiges nachbearbeitet wurde. Nicht, dass es mich großartig gestört hätte, wenn man den Amateurlook gelassen hätte, aber so tangiert der Film definitiv ein größeres Publikum. Und sind wir doch mal ehrlich, das Ganze ist doch mehr oder weniger auch ein Amateurfilm. Weniger in Hinsicht auf die Künste und das Talent der Beteiligten als vielmehr auf inhaltlicher Ebene. Neveldine und Taylor, zwei äußerst sympathische Zeitgenossen, das hört man aus diversen Podcasts schnell heraus, schnappen sich einfach eine Kamera – die gar nicht mal teuer sein muss, wie ich ja schon zig Male anführte – und Filmen ihre feuchtesten Träume.

Was dabei heraus kommt, ist ein filmgewordenes GKT – Ganzkörpertourette. Ich könnte jetzt, wenn ich schon mal dabei bin, natürlich auch darauf eingehen, auf was für eine kurze Aufmerksamkeitsspanne Crank: High Voltage ausgelegt ist, wie es die gegenwärtige Jugendkultur und das ganze Internetz spiegelt, aber das überlasse ich anderen, denn ich denke, dass das nicht das Hauptanliegen des Filmes und seiner Macher ist. Vielmehr ist das Sequel eine Mordsgaudi, die nicht von ungefähr an die frühen Jahre eines Peter Jackson erinnert. Dass diese Mordsgaudi auch am Set selbst statt fand, das zeigen nicht nur die unzähligen Cameos, sondern auch die Outtakes, die den Abspann begleiten. Da versammeln sich unzählige Pornostars, die völlig ungehemmt in die Kamera schreien und fluchen, da ist ein David Carradine, der in Gegenwart von farbigen, feisten Prostituierten die Zunge in eindeutigen Bewegungen schlabbern lässt und ein Clifton Collins Jr., den man unter all der 'Männlichkeit' kaum wieder erkennt. Von Geri Halliwell als Stathams Mutter oder Corey Haim mit dem wohl besten Haarschnitt aller Zeiten ganz zu schweigen.

Ja, das ist schon eine riesen Sause, die man mögen muss. Bei all dieser Ungehemmtheit ist es dabei vorallem verwunderlich, dass so etwas seinen Weg ins Hollywoodsystem findet. Wie merkte Jay Cheel von Film Junk so schön an: es ist erstaunlich, dass so etwas duch das Studiosystem durchkommt, etwas, das so asozial und brachial ist und sich in eine Tradition mit beispielsweise Freddy Got Fingered einreiht. Natürlich wäre das ohne den Erfolg des ersten Teiles nie zu verwirklichen gewesen, aber zum anderen liegt es sicherlich auch daran, dass die beiden Regisseure das Budget wirklich sehr niedrig gehalten haben – und die Stars, die ein Cameo haben, dürften dieses sicherlich auch ohne Gage gegeben haben. Das spiegelt sich auch in der Verwendung der Consumercams wieder, die neben dem finanziellen ja aber auch noch den technischen Aspekt haben. Mit ihnen kann man einfach (waghalsige) Dinge drehen, bei denen die teuren nicht mitmachen oder schnell zu Bruch gehen.

Und das sieht man im Film auch oft genug, diese waghalsigen Kamerafahrten. Sowieso drehen Tylor und Neveldine auf formaler Ebene so einige Dinger, die die Grenzen des konventionellen Actionkinos umgehen. Das soll nicht heißen, dass Crank: High Voltage signifikant neu oder bahnbrechend wäre, denn vielmehr führen sie gewisse Konventionen ad absurdum, aber oft bekommt man es nicht zu sehen. Die Sexszenen sind hier beispielsweise nicht nur häufiger vorhanden, sondern auch deutlich expliziter. Zwar trägt Amy Smart Tape auf ihren Brustwarzen und gepixelt wird auch, was das Zeug hält, aber ist weniger manchmal nicht auch mehr? Das Pixeln erinnert an JAV, das Tape an den Nippeln an die Ausrutscher diverser Familienmitglieder aus dem Jackson-Clan, die ganze Sexszene beim Pferderennen an Team America: World Police (ein ebenso brachiales Stück Film) – nur eben ohne Puppen (gut, je nachdem wie man's nimmt). Sex sells, das wissen auch Taylor und Neveldine – da kann man dann auch mal in einem Stripclub eine Schießerei anzetteln, nur um einen Grund zu haben, so viele Häschen wie möglich (nackt) zu zeigen.

Vieles, wenn nicht sogar alles ist hier lediglich Mittel zum Zweck. Das Drehbuch ist so kirre wie Chevs (Statham) Kreislauf, macht bei alledem aber dennoch einige Fehler und macht den ein oder anderen völlig unnützen Exkurs, der selbst bei diesem extrem hohen Tempo sauer aufstößt. Da wäre zum Beispiel die Szene mit der Psychologen und einem alten Bekannten aus Teil 1 – zwar nicht allzu lang, aber so nötig wie ein eine Pumpgun im Anus. Ein fast größeres No-Go ist aber Bai Ling, die so nervt, dass man sie am liebsten gleich zu Beginn abkratzen sehen würde (was aber leider nicht eintritt). Vielleicht aber auch wieder ein absichtliches Schnippchen der Macher, denn jeder, der Bai Ling kennt, weiß, dass sie absolut nervtötend ist. Glücklicherweise entschädigen aber so einige Dinge dafür, so auch die etwas andere Godzillahommage, die aber auch hätte kürzer sein können. Und so zeigt der Film, dass selbst ein jener mit solch einem Konzept noch vernünftiger Planung und Ausarbeitung bedarf. Und hier leidet die Kohärenz leider des Öfteren.

Nichtsdestotrotz ist Crank: High Voltage ein feuchter Traum aller Prollojungs, die täglich mindestens so oft "Alter" sagen wie im Film "Fuck" samt Derivaten gesagt wird. Ich weiß, dass ich mich mit solchen Aussagen in einen großen Kanon einreihe (wobei, ich habe noch keinen Vergleich zum Porno gebracht, aber der liegt ja ohnehin auf der Hand, denke ich), und dennoch möchte ich klar feststellen, dass der Film dabei aber doch noch etwas mehr ist als dieser feuchte Traum. Er führt nicht nur das ganze Genre des Actionfilms bisweilen ad absurdum, wie ich bereits sagte, sondern markiert zugleich auch einen Höhepunkt – ob dieser nun gut oder schlecht ist, das möchte ich nicht bewerten. Er geht aber dorthin, wo noch nicht allzu viele Filme vor ihm gegangen sind (sei es das Tempo (der ganze Film ist im Prinzip nur ein Trailer), die Explizität oder auch der Rassismus). Und sind wir mal ehrlich: so etwas wie das Ganzkörpertourette ist für die Ewigkeit gemacht. (7.5/10)

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